Urgrossonkel Anselm Beinberger

Sterbebildchen, Totenzettel, Leidhelgeli
Sterbebildchen, Totenzettel, Leidhelgeli

 

 

Mein Urgrossonkel Anselm Beinberger war der Sohn

von Johann Beinberger und Thekla Böck in Peiting,

Oberbayern. Auf dem Totenzettel steht Ökonomens-

sohn, doch sein Vater war Landwirt und Forstarbeiter,

was auch in der Stammrolle steht.

 

Anselm gehörte der Königlich Bayrischen Armee an.

Geboren am 3. August 1894, ist er knapp 21-jährig

gefallen am 3. September 1915, gestorben den

Heldentod fürs Vaterland, in Montauban an der

Somme in der Picardie. 

 

Auf dem Leidhelgeli steht 1. Infanterie Regiment, 1. Feld-

pionier Kompagnie. Diese Einheit war bis im Oktober 1915

in der Region um Péronne und Maricourt im Stellungskrieg.

Gemäss der Bayerischen Verlustliste Nr. 222 vom 21.

September 1915 war er Angehöriger der 8. Kompagnie

des 1. Infanterie Regiments.

Kameradengrab Soldatenfriedhof
Kameradengrab Soldatenfriedhof

Text auf dem Leidhelgeli: Lebt wohl ihr teuren Seelen,

In Todeswunden noch dacht ich an Euch zurück. Ihr

werdet oft vom grossen Krieg erzählen, weist meinem

fernen Grab dann Euren Blick. Wohl werd ich nun im

Siegesheimzug fehlen: O weinet nicht! Beneidet mir

mein Glück! Ich bin am Ziel, am herrlichsten von allen,

bin für mein Vaterland den Heldentod gefallen.

 

Er ruht im Gemeinschaftsgrab auf dem Deutschen

Soldatenfriedhof in Fricourt an der Somme in der Picardie.

Dies ist ein eher kleiner Soldatenfriedhof. Neben den

vier Gemeinschaftgräbern gibt es auch ein Gräberfeld mit 

einfachen Kreuzen. Unter jedem Kreuz liegen jeweils vier

Soldaten begraben. Sie wurden in den 20iger Jahren

von verschiedenen Dorffriedhöfen hierher umgebettet. 

Gemäss seiner Stammrollen im bayrischen Militärarchiv in München
(aber auch bei www.ancestry.de einsehbar) war er am 1. Dezember 1914

beim 1. Infanterie-Regiment "König", Ersatz Bataillon Rekruten Depot II.

 

Laut Bataillon Befehl vom 18.01.1915 zu einem Nachersatz Transport

abgestellt, kam er am 8. März 1915 vom Rekrutendepot Moislains an

die Front. Am 28.04.1915 wurde er zur Pionierkompanie kommandiert

als Mineur (sein Beruf: Bergmann!)


Am 03.09.1915 früh um 2:15 Uhr wurde er verschüttet in einer Feld-
Stellung bei Montauban durch Minensprengung laut telefonischer
Mitteilung der 1. Kompanie des 1. Infanterie Regiments.

 

Wohl das gleiche Schicksal ereilte sein Kriegs-Kamerad

vom Kgl. Bayerischen 1. Pionier-Bataillon, 1. Kompagnie:

Wachter Johann Baptist, *in Marktoberdorf,

dieser Ort liegt nicht weit von Peiting entfernt.

+03.09.1915 bei Montauban, Somme, Picardie

Er ruht ebenfalls in einem Kameradengrab auf dem 

Deutschen Soldatenfriedhof in Fricourt, Somme, Picardie. 

Sein Name steht auf einem Denkmal in Marktoberdorf.

 

Quelle: www.kriegstote.org Kriegsopfer 1914 - 1918

 

 

 

Stellungskämpfe bei Péronne (31.10.1914 - 07.10.1915)

 

"Beinahe ein Jahr liegt das Regiment an ruhiger Stellung bei Péronne, erst unmittelbar nördlich der Somme vorwärts Hardecourt und Curlu, ab 23.03.15 - mit den drei Bataillonen ständig eingesetzt -    vor Maricourt. Aus den einfachen Schützengräben werden mächtige Stellungen mit mehreren Linien hintereinander, breiten Drahthindernissen vor der Front, tiefen Unterständen und langen Annäherungsgräben. Am rechten Flügel des Regiments, beim I. Batl., häufige Minensprengungen.

 

Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee,

herausgegeben vom Bayerischen Kriegsarchiv,

Das königl. bayer. 1. Infanterie-Regiment König, 2. Teil

 

200 Aufnahmen aus der Geschichte des K. B. 1. Infanterie-Regiments König im Weltkrieg

Zusammengestellt und erläutert von Herbert Knorr, Königl. Bayer. Hauptmann a. D.,

von Oktober 1914 bis Mai 1916 Führer der 10. Kompagnie, München 1926

 

Digitalisat einsehbar in der Digitalen Bibliothek der württembergischen Landesbibliothek Suttgart.