Soldaten aus Eisendorf im 1. Weltkrieg

Auch die Einwohner von Eisendorf waren als Soldaten im 1. Weltkrieg, sie dienten

in Regimentern der k. u. k. Armee von Österreich-Ungarn, hauptsächlich

im Infanterie Regiment Nr. 35 oder im Landwehr Infanterie Regiment Nr. 7.

 

Im Laufe meiner Recherchen habe ich verschiedene Möglichkeiten gefunden

mehr über diese Soldaten und ihr Schicksal zu erfahren.

 

 

Kirchenbucheinträge der Pfarrei Eisendorf (bis und mit 1896 Geborene)

 

Bisher habe ich nur sechs Kirchenbucheinträge gefunden, die Bezug auf einen im

1. Weltkrieg Gefallenen aus Eisendorf nehmen. In fünf Fällen war bei seinem

Taufeintrag eine Bemerkung zu seinem Tod im 1. Weltkrieg ergänzt worden.

 

*21.11.1890, Taufe 21.11.1890, Richard Lenk, Eisendorf Nr. 10, Bischofteinitz

Zugsführer in der 4. Kompanie des 6. Jäger Battaillons. Gefallen am 26.07.1915

vor Dnjester in Russland, durch einen Bauchschuss, Massengrab Russland.

 

*17.12.1890, Taufe 18.12.1890, Johann Baptist Eckert, Eisendorf Nr. 44

gefallen am 10.04.1915 in Dobrava / Dobravor, Karpaten, Bukowina,

Zugsführer beim 2. Dragoner Regiment, im Zivilleben Zeitungssetzer.

Tödlicher Durchschuss in Rumpf von einem Feind, Grab Friedhof vor Ort.

 

*08.05.1892, Taufe 08.05.1892, Vinzenz Mosberger, Eisendorf Nr. 3, Bischofteinitz

Feldwebel, goldene und silberne Medaille, gefallen am 14.11.17 in Italien am

Monte Meletta durch Kopfschuss, benachrichtigt von Feldwebel Schübel.

 

*05.07.1892, Taufe 05.07.1892, Georg Simon, Eisendorf Nr. 57, Bischofteinitz

Heirat am 07.10.1916 mit Margaretha Köhler in Wussleben,

+31.08.1918 im Reservespital in Hall bei Innsbruck, Österreich.

 

*21.03.1896, Taufe 22.03.1896, Johann Siegler, notgetauft von der Hebamme,

Seine Eltern wohnten in Eisendorf Nr. 70, Bezirksgericht Hostau, Bischofteiniz

Gefallen durch Kopfschuss am 03.07.1915 in Stuziansky, Bezirk Krassnitz, Polen

 

Am Ende des Sterbebuches 1871-1918 findet sich der folgende Sterbeeintrag:

Kriegsschauplatz in Russland: Laut Mitteilung des k.k. Schützen-Regiment Nr. 18

Ersatzbataillon, E. Z. N. 1248 V. K. vom 2.2.1918, Divisions Sanitätsanstalt:

 

Alois Wolf, Infanterist im Ersatz Battaillon des k.k. Landwehr Infanterie Regiments Nr. 18,

3. Kompanie, geboren in Ziegelberg bei Rosenheim in Bayern, heimatzuständig nach

Walddorf bei Eisendorf. Sohn der Anna Wolf, in Ziegelberg bei Rosenheim. *15.05.1897

und +10.03.1916 in Galizien, Russland, laut Mitteilung Prag I/201, durch Kopfschuss.

 

http://www.portafontium.de/

 

Kirchenbucheinträge der Pfarrei Eisendorf (Taufen 1896-1920 Geborene)

 

*07.06.1898, Taufe 08.06.1898, Georg Kraus, Eisendorf Nr. 98,

+ 19.03.1917 im Feldspital Nr. 1101, krank und im Spital durch Schrappnellschuss getötet.

 

 

Taufeinträge von im 2. Weltkrieg Gefallenen Soldaten aus Eisendorf

 

*20.04.1901, Taufe 11.04.1901, Josef Urban, Eisendorf Nr. 25

Gefallen am 06.11.1943 und begraben in Simferopol, Grab 280

 

*27.03.1902, Taufe 27.03.1902, Josef Franz Wild, Eisendorf Nr. 104, (Seite 49)

+19.05.1941 in Hartheim bei Linz, Landesanstalt, ...culose Sepsis

 

*25.01.1904, Taufe 25.01.1904, Georg Ziegler, Eisendorf Nr. 106, (Seite 72)

Gefallen am 16.07.1943 bei einer Streife auf Partisanen, begraben im Heldenfriedhof

in Iwankow, etwa 180 km sw bei Choromnoje / Chorownoje

.

*28.01.1908, Taufe 30.01.1908, Karl Josef Wild, Eisendorf Nr. 15, (Seite 108)

Gefallen am  23. Juli 1943 in Pribnbansky, östl. Kriegsschauplatz,

Gefreiter der 11. Kompanie des Grenadier Regiment 21

 

*29.07.1908, Taufe 29.07.1908, Franz Xaver Wolf, Eisendorf Nr. 12, (Seite 113)

Gefallen am 12.06.1944 in Frankreich, begraben in Clermont/Ferrant

 

*27.12.1909,Taufe 27.12.1909, Karl Grundler, Eisendorf Nr. 38, (Seite 122)

+ im Reservelazarett Technitz bei Dresden, Uoffz. Genesenden Kompanie ... ... ... 8.

+ 28. Juli 1943 0.10 Uhr, doppelseitige offene Lungentuberkulose

 

*25.02.1911, Taufe 26.02.1911, Josef Johann Lohr, Eisendorf Nr. 113, (Seite 134)

Gefallen am 11.08.1942 im Waldgefecht Briansk-Martinki, durch Kopfschuss laut Brief.

 

*10.08.1912, Taufe 15.08.1912, Franz Karl Schwarzmeier, Eisendorf Nr. 105, (Seite 149)

Gefallen am 10.06.1943 bei Charkow östl. Kriegsschauplatz

Laut Anzeige des Standesamtes Schwarzen i. Gebirge 2.1.1944

 

*08.04.1913, Taufe 09.04.1913, Karl Borrom. Sachs, Eisendorf Nr. 104, (Seite 156)

Gefallen am 04.03.1942 verwundet bei Fedorowka und am gleichen Tage verstorben

auf dem Hauptverbandsplatz in Orelyka (Ost Ukraine) laut Mitteilung der Dienststelle

F. P. N. 04123 C, bei Iwankowo gefallen, laut Bericht des Standesamtes in Eslarn.

 

*29.09.1913, Taufe 30.09.1913, Anton Gruber, Eisendorf Nr 53, (Seite 162)

Gefallen an der Ostfront am 06.08.1941 in Gatnoje. Weiteres beim Standesamt Pfraumberg.

 

*02.03.1914, Taufe 05.03.1914, Andreas Laurenz Sachs, Eisendorf Nr. 112, (Seite 167)

Gefallen in Russland am 13.01.1942 in Grynj/Gryny (Nähe Orel) durch einen M. G. Schuss ins Herz.

 

*19.02.1915, Taufe 20.02.1915, Johann Nep. Kartschall, Eisendorf Nr. 135, (Seite 177)

Gefallen 19.03.1943 im Osten. Siehe Sterbematrik VII / 106

 

*21.08.1915, Taufe 22.08.1915, Georg Bachmann, Eisendorf Nr. 66, (Seite 181)

Laut Brief aus dem Felde vom 9.6.1940 von Oberleutnant und Batteriechef Konrad an Frau Marie Bachmann am 5.6.1940 beim Angriff über den Aisne-Oise-Kanal gefallen durch Herzschuss. Meldefahrer. 

 

*11.01.1916, Taufe 13.01.1916, Josef Putzler, Eisendorf Nr. 31, (Seite 182)

Gefallen 24.04.1945 bei einem Gefecht südl. Altmark, Kr. Rothenburg, Niederlausitz, durch Kopfschuss.

 

*03.02.1916, Taufe 06.02.1916, Josef Karl Bor. Zeug, Eisendorf Nr. 93, (Seite 183)

Im Kriege gefallen am 6.7.1941 bei Beliga/Belega in Russland.

 

*11.03.1917, Taufe 11.03.1917, Georg Wolf, Eisendorf Nr. fehlt, (Seite 188)

Gefallen am 11.08.1942 bei Rosdnjakowo, begraben in Leonowskij, nördl. Balchow beigesetzt.

 

*29.04.1917, Taufe 06.05.1917, Friedrich Josef Binder, Eisendorf Nr. 46, (Seite 189)

Im Kriege gefallen am 22.02.1944 im Ortslazarett Proskurow, Russland,

laut Mitteilung des Standesamtes in Linz a/Donau 2188/44.

 

*10.05.1917, Taufe 13.05.1917, Karl Johann Nep. Siegler, Eisendorf Nr. 80, (Seite 189)

+ 11.08.1941 durch Kopfschuss, gefallen in Klematina / Klematiwa in Russland G. Posselije -

östl. Kriegsschauplatz, 7. Kompagnie, Infanterie Reigment Nr. 88, Todesstunde unbekannt.

 

*24.02.1918, Taufe 25.02.1918, Josef Bäumler, Eisendorf Nr. 54, (Seite 193)

Als Gefreiter verstorben an den Folgen einer schweren am gleichen Tage 31.01.1942 erlittenen

Verwundung am linken Arm und Brust auf dem Truppen-Verbandsplatz und ist in dem Orte

Breshnewo begraben worden mit anderen Kameraden.

 

*19.03.1918, Taufe 21.03.1918, Josef Benedikt Gruber, Eisendorf Nr., (Seite 195)

Gefallen am 22.06.1942 in Sewastopol, östl. Kriegsschauplatz, v. Standesamt in Rosshaupt 25/1943.

 

*20.09.1918, Taufe 21.09.1918, Josef Sachs, Eisendorf Nr. 82, (Seite 198 / 199)

Infanterist, 8. Kompanie, Infanterie Regiment Nr. 261, fürs Vaterland gefallen

am 13.09.1941 im Angriff im Osten, Russland. Todesstunde unbekannt.

Er ist laut Brief mit seinem schweren Granatwerferkarren auf eine Mine gefahren. Er wurde tödlich verwundet, schwere Bein- und innere Verletzungen. Im Sanitätsauto ist er gestorben. Er wurde auf dem Heldenfriedhofe in Nowosjolki beigesetzt. Ein Ort run 60 km nördlich Kiew, fast an dem Dnjepr gelegen.

 

Mitteilung eines Sterbefalles, im selben Sterbebuch von Eisendorf auf Seite 203:

Andreas Hanakam, Unteroffizier, wohnhaft in Villingen, ist am 22. Juli 1941 in Wydra, östlicher

Kriegsschauplatz, gefallen. Er war geboren am 27. Sept. 1919 in Eisendorf, Sudetengau.

Eltern: Georg Hanakam und Barbara Hanakam, geborene Kilian, beide wohnhaft in Eisendorf.

Standesamt Villingen im Schwarzwald, den 22. April 1942. Der Standesbeamte.

 

*26.09.1919, Taufe 28.09.1919, Andreas Hanakam, Eisendorf Nr. 97, (Seite 208)

Vater: Georg Hanakam, Sohn des Georg Hanakam und der Anna geb. Stangl.

Mutter: Barbara geb. Kilian, T. des Josef Kilian und der Franziska geb. Ziegler.

Unteroffizier, E.K. 2. Kl., + 22.07.1941, 13 Uhr, bei Wydra, nordw. Smolensk gefallen durch

Artillerie Volltreffer. Laut Mitteilung: Oberleutnant Bischoff, Dienststelle Feldpost N 24.190 B. 

 

Archivportal Portafontium: Zelezna 46, Zelezna (Eisendorf), Taufen 1897-1920

Sterbeeinträge des Standesamtes unter Standesamt - Horsovsky Tyn - Zelezna

 

 

Schul- und Pfarrchroniken von Eisendorf

 

Bei Portafontium findet man drei interessante Chroniken von Eisendorf,

die Listen und Fotos der Kriegsteilnehmer enthalten.

 

1. Die Kronika farnosti = Pfarrchronik (1754-1915) enthält einige Gruppenfotos

von Kriegsteilnehmern (mit Namen) sowie Portraitfotos von Gefallenen.

 

2. Die Kronika obecne skoly = Schulchronik (1872-1921) enthält auf 6 Seiten

eine Liste aller Eisendorfer, die in den 1. Weltkrieg eingerückt sind, sortiert nach

Ortsteilen, sowie Listen der Ausgezeichneten, Verwundeten, Gefangenen, Gefallenen.

 

3. Die Kronika farnosti = Pfarrchronik (1915-1938) enthält eine Liste der Eisendorfer,

sortiert nach Ortsteilen, die gefallen, gestorben, vermisst oder gefangen waren.

Zudem eine Liste der Eisendorfer, die eine Auszeichnung erhalten haben. 

 

http://www.portafontium.de/searching

 

 

Verlustlisten des k.u.k. Kriegsministeriums

 

Im Historischen Zeitungsarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek findet man

Verlustlisten, die nebst Gefallenen auch Verwundete und Kriegsgefangene enthalten.

Oft werden die Lazarette/Hospitäler oder Kriegsgefangenenlager genau benannt.

Es werden auch Soldaten aus Böhmen, Mähren, Ungarn usw. aufgeführt.

 

Dieselben Verlustlisten findet man auch in der Digitalen Landesbibliothek Oberösterreichs.

http://digi.landesbibliothek.at/viewer/search/

 

 

Georg Adler, der Vater von Barbara Adler, taucht in der Verlustliste Nr. 339 vom 21.12.1915 auf:

Adler Georg, Infanterist, k. k. LIR Nr. 7, 7. Kompanie, Böhmen, Bischofteinitz, Eisendorf, *1882; verwundet. 

http://des.genealogy.net/search/show/13488834

 

Derselbe Georg Adler taucht auch in der Verlustliste vom 02.08.1917 auf.

Adler Georg, Infanterist, k. k. Lst IR Nr. 6, MG Komp.1, Böhmen, Bischofteinitz, Eisendorf, *1882; verwundet.

http://des.genealogy.net/search/show/15486614

 

LIR = Landwehr-Infanterie-Regiment. Das 6. und 7. LIR gehörten zur 41. Landwehr-

Infanterie-Brigade (Pilsen) unter dem Kommandant Generalmajor Otmar Panesch.

Diese wiederum unterstand der 21. Landwehr Infanterie Truppendivision in Prag.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/K.k._Landwehr

 

 

Verlustlisten und Auszeichnungen in Tageszeitungen

 

Im Historischen Zeitungsarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek findet man

auch in Tageszeitungen Angaben über Gefallene, Verwundete, Gefangene sowie

über den Erhalt von Auszeichnungen und Beförderungen.

 

Wenn man dort nach Eisendorf sucht, wird man vor allem im Pilsner Tagblatt fündig.

In der Ausgabe vom 31.12.1916 wird berichtet, dass der Kaiser dem Ausgedinger

Johann Grömer aus Walddorf bei Eisendorf, der sieben Söhne im Felde hatte, einen

Betrag von 500 Kronen und eine silberne Uhr mit den kaiserlichen Initialen überweisen

liess. Der Häusler Hanakam aus Franzelhütte, der ebenfalls mehrere Söhne unter den

Fahnen hatte, erhielt von seiner Majestät eine Spende von 200 Kronen.

 

Auch im Prager Tagblatt gibt es Berichte über Eisendorf, zum Beispiel in der Ausgabe

Nr. 115 vom 20. April 1916 unter dem Titel "Zwei Söhne im Krieg verloren": Der Oberlehrer

Benda in Eisendorf hat im Kriege zwei Söhne verloren. Sein jüngster Sohn, ein Mediziner,

verlor bereits vor einem Jahr sein Leben. Vor kurzem starb in einem Sanatorium für Lungen-

kranke auch sein Sohn Josef, ein Lehrer, der sich im Felde die Krankheit geholt hatte.

 

Dazu kann man in der Pfarrchronik von Eisendorf bei portafontium lesen:

Friedrich Benda, Einjährig-Freiwilliger im k.u.k. Infanterie Regiment Nr. 88, Sohn des

Oberlehrers, Mediziner, gestorben an der Ruhr am 27.09.1914 in Rzeszow, Galizien.

Johann Benda, Lehrer in Ruhstein, Infanterist beim Infanterie Regiment Nr. 35

gestorben an Tuberkulose in Chodenschloss, hier beerdigt am 19.04.1916

 

In der Ausgabe des Prager Tagblatts vom 04. März 1916 wird auf Seite 4 berichtet: 

Der Artillerie-Vormeister Josef Pöhnl wurde nachträglich mit der Silbernen

Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet. Er war der einzige Sohn des

Finanzwachtkommissärs Johann Pöhnl in Eger und fand am 7. September v. Jahres

den Heldentod auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz in seinem 19. Lebensjahre.

 

http://anno.onb.ac.at/anno-suche/#searchMode=simple&resultMode=list&from=1

 

 

Denkmal in Weissensulz (Bela nad Radbuzou) Operation Cowboy

 

Im Gedenken an Raymond E. Manz und Owen W. Sutton

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C4%9Bl%C3%A1_nad_Radbuzou

 

Grab in Toledo, Ohio und mehr Infos über Raymond E. Manz

http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=47118244

 

Grab in North Carolina und mehr Infos über Owen W. Sutton

http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=47118646

 

World War II Army Enlistment Record von Owen W. Sutton

https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:K8Y3-QXV