Ob meine Urgrossonkel wohl die Freiheit oder eher der Reichtum lockte,
als sie beschlossen, nach Amerika auszuwandern, bleibt leider Spekulation.
Für Interessierte hier eine kleine Abhandlung mit Informationen über die
Die Auswanderung entwickelte sich von West nach Ost: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen die meisten Emigranten aus Grossbritannien, Irland und Skandinavien.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstand auch in Deutschland eine Auswanderungswelle. Höhepunkte der deutschen Auswanderung waren die Jahre 1854, 1872 und 1881. Hinter der Auswanderung im 19. Jahrhundert steckten einerseits wirtschaftliche (Armut, Hunger, keine Arbeit) andererseits auch religöse oder politische Gründe.
Danach begann die Zeit der Massenemigration aus Ost- und Südosteuropa (1880-1914). Dabei handelte es sich vor allem um Juden, die auf russischem Gebiet lebten und deren Leben dort sehr eingeschränkt war. Zudem kam es 1881/82 und 1903-1906 zu schlimmen Pogromen mit einer hohen jüdischen Opferzahl.
Inzwischen gab es auch beim Transport Neuerungen: Das Bahnliniennetz war grösser und die Segelschiffe wurden von Dampfschiffen abgelöst. Während des 1. Weltkrieges wurden viele deutsche Schiffe zerstört, weshalb transatlantische Schiffsreisen erst ab 1922 wieder möglich waren.
Wegen der Wirtschaftskrise führte die USA 1921 ein Einwanderergesetz ein, in dem Höchstquoten von Einwanderern pro Jahr und Herkunftsland festgelegt wurde. In den Jahren 1924, 1929 und 1930 wurden diese Quoten noch weiter herabgesetzt.
Ab 1933 bis 1939 flohen viele politische Flüchtlinge und Juden vor der Verfolgung ausser Landes. Bis 1935 emigrierten sie vor allem in europäische Nachbarländer, erst danach vermehrt auch in die USA. Auch nach dem 2. Weltkrieg emigrierten viele der überlebenden Juden meist nach Amerika oder Israel. Für Deutsche war jedoch die Auswanderung zunächst verboten, wegen der Gefahr des Verschwindens von Kriegsverbrechern.