Diese Versammlung wurde bei St. Anna am Steinberberg (Kanton Schwyz) in der Schweiz
gestiftet und mit der Versammlung vom kostbaren Blute zu Rom kirchlich vereinigt. Nachdem
dieser Orden einige Jahre daselbst bestanden hatte, wurde er im Jahre 1847 ausgewiesen.
Die Schwestern kamen in weltlicher Kleidung in das Elsass und durch Gottes Führung nach
Ottmarsheim. ... In der Mitte der fünfziger Jahre kauften die Schwestern der ewigen Anbetung
mit der Hilfe des Herrn Pfarrers Behe einen Teil des ehemaligen Chorfrauenstiftes nebst dem
Klostergarten. Der Kaplan des Klosters bewohnt ein an den Klostergarten stossendes Haus."
Zeitlich und auch örtlich passt das sehr gut zu den Lebensdaten von Petronella Iten.
Mit dem Hinweis auf die Gründung des Ordens in Steinerberg, das nicht weit vom
Ägerital entfernt liegt, erklärt sich nun auch, wie sie zu diesem Orden gekommen ist.
"Es ist zu bemerken, dass sie von Niemanden etwas fordern, sie teilen selbst noch von
ihrem Wenigen den Armen mit: Durch ihr inbrünstiges, deutliches und anhaltendes Gebet
erbauen sie Jedermann und jede Stunde werden die beiden in der Kapelle die ewige
Anbetung haltenden Schwestern durch zwei andere abgelöst.
Das Noviziat dauert ein Jahr, sie machen kein Gelübde. Sollte sich jedoch eine Schwester
durch besonderen Eifer auszeichnen, so kann sie auch zugelassen werden und diesel-
ben ablegen. Es werden auch Arme, die gute Eigenschaften besitzen, aufgenommen.
Die Versammlung der Schwestern vom kostbaren Blute zählt ungefähr 50 Schwestern.
Ihre Kleidung besteht in schwarzen Kutten mit roten Strickgürteln umgürtet, in schwarzen
Skapulieren mit rotem Kreuze auf der Herzseite, die mit roten S durchflochten sind, in
schwarzen Schleiern und Stirnbändern, in weissen Kräglein und in Rosenkränzen auf
der Seite.
Ihre Nahrung ist mittelmässig, sie erhalten dreimal in der Woche Fleisch, sowie auch
Wein, wenn sie etwas streng arbeiten. Zur Winterzeit werden ihre Zimmer geheizt."
Geschichte der 21 wirklich in unserem Elsasse bestehenden Religiösen Orden.
Joseph Stoffel von Logelheim, Buchdruckerei Hoffmann, Präfekturbuchdrucker.
Colmar 1860
Weitere Informationen zur Vorgeschichte vor der Ausweisung des Ordens aus der Schweiz:
Segmüller Fridolin: Die Genossenschaft der Schwestern vom Kostbaren Blut auf Steinerberg
in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz, Band 38, 1931, Seite 49-100
http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=mhv-001:1931:38::110#64
Degler-Spengler Brigitte
Die Schwestern vom Kostbaren Blut in Seelisberg und ihr Mutterhaus in Steinerberg
in: Historisches Neujahrsblatt / Historischer Verein Uri, Band 101, Jahr 2010
https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=hnu-001:2010:101::55#55
Darin wird Sr. Maria Margaretha (Petronilla) Iten erwähnt, *06.05.1826 in Unterägeri, ZG
Eintritt 06.06.1847, Einkleidung 09.08.1847, +06.02.1850 in Ottmarsheim (24 Jahre alt).
Sie war die Schwester des Jesuiten Eduard Iten, der ebenfalls im Iten-Buch erwähnt wird.
In Seelisberg wurde sie 1847/48 als Schulschwester für die Mädchenschule eingesetzt.
Petronella Iten von Unterägeri, geboren am 3. März 1825,
Tochter des Dr. med. Dominik Iten in Mittenägeri und der
Barbara Henggeler. Schwester des Kostbaren Blutes in
Ottmarsheim im Elsass, gestorben am 6. Februar 1850.
Schwester des Jesuiten Franz Dominik Iten.
Pater Dominik Iten, der Gesellschaft Jesu (1824-1851)
Geboren am 20. April 1824, des Dr. med. Dominik Iten
in Mittenägeri, von Oberägeri, und der Barbara Henggeler.
Profess in Brig am 10. Oktober 1842, er ist schon am
7. Mai 1851 in Löwen, Belgien, gestorben.
Sterbeeintrag von Marguerite Iten in Ottmarsheim
Sterbebuch Ottsmarsheim 1793-1862, Seite 303/304
(vom Todesdatum her identisch mit obiger Petronella)
Gemeldet wurde der Todesfall am 7. Februar 1850 um 10 Uhr morgens
beim Bürgermeister François Joseph Lang als Zivilstandsbeamter in
der Gemeinde Ottmarsheim, Département Haut Rhin, Frankreich,
durch François Joseph Thuit?, 67 Jahre alt, Bauer in Ottmarsheim,
und François Narcisse Brodhag, 26 Jahre alt, Bauer in Ottmarsheim.
Diese beiden erklärten, das Marguerithe Iten, 24 Jahre alt, ohne Beruf,
geboren in Unterägeri, Canton Zug, in der Schweiz, wohnhaft in Ottmarsheim,
gestern um elf Uhr abends gestorben sei im Domizil des erschienenen Bauern.
http://www.archives.cg68.fr/Services_Actes_Civils.aspx