29.08.1939 Aufgebot der Grenzschutz-Truppen und des passiven Luftschutzes morgens
um 5 Uhr durch Glockengeläute.
30.08.1939 Wahl des eidgen. Generals Henry Guisan.
31.08.1939 Entlassung des passiven Luftschutzes.
01.09.1939 Mittags wird durch Radio und Presse die Generalmobilmachung der schweizerischen Armee bekannt gegeben. Wiederaufgebot des passiven Luftschutzes.
02.09.1939 1. Mobilmachung. Es rücken in Aarau und Umgebung Truppen der 5. Division und Armeetruppen ein.
03.09.1939 2. Mobilmachung. Vereidigung der Truppen und des Luftschutzes.
08.09.1939 Entlassung des Luftschutzes.
09.09.1939 Schweizerisches Kadettenfest in Aarau verschoben wegen der Kriegsmobilmachung.
10.09.1939 Feldgottesdienst aller Truppen beider Konfessionen im Schachen Aarau.
23. und 30.09.1939 General Guisan in Aarau.
06.10.1939 Vereidigung der Hilfsdienstpflichtigen. Bei der kantonalen kriegswirtschaftlichen Zentralstelle wurden für die Gemeinde Aarau 11700 ganze und 1100 halbe Lebensmittelkarten bestellt.
Quelle: Aarauer Neujahrsblätter 1940 mit der Chronik 1939
24.12.1941 Der Bundesrat erlässt einen ernsten Aufruf an das Schweizervolk: Die zunehmende Einschränkung unserer Zufuhren machen den Kampf ums tägliche Brot aus eigener Scholle immer dringlicher. Der Acker- und Gartenbau müsse weiter ausgedehnt und neues Kulturland erschlossen werden. Aber auch die gerechte Verteilung und zweckmässige Verwertung der erzeugten Lebensmittel und Verbrauchsgüter stellen grosse Anforderungen an das Schweizervolk.
Auch die Stadt Aarau beteiligte sich tatkräftig an der sogenannten Anbauschlacht,
wie man diversen Einträgen in der Chronik 1941/42 entnehmen kann:
28.11.1941 Die von der Stadtpolizei durchgeführte Erhebung über die Zahl und Anbaufläche der Kleingärten ergab 1377 Pflanzgärten mit einer Anbaufläche von rund 2770 Aren. Dazu kommen Bündten von 2300 Aren und die Anbauchfläche der Grosspflanzer (Landwirte) mit 3781 Aren. Im ganzen sind es 8851 Aren.
27.12.1941 Die zweite Zuteilung von Pflanzland (Kriegsbündten) ergibt 206 Bündten mit einer nutzbaren Fläche von rund 566 Aren an elf verschiedenen Stellen der Stadt.
18.02.1942 Das Armeekommando kündigt für die nächste Zeit Mobilmachungsübungen im Ausbildungsprogramm der Armee an, die mit regionalen Alarmübungen der Ortswehren und des Luftschutzes verbunden werden.
18./19.02.1942 Zur Belehrung über die Zubereitungsmöglichkeiten der Kartoffel organisiert der Gemeinderat Kochdemonstrationen für elektrische und Gasküche.
20.02.1942 Die beiden Talbahnen (Wynen und Suhrental) schränken im Interesse der Einsparung von elektrischer Energie ihren Zugsverkehr ein.
01.03.1942 Vom 1. bis 3. März nachmittags 14 Uhr sind Abgabe und Bezug von Fleischwaren gesperrt; von da an beginnt die Rationierung.
13.03.1942 Das Kriegs- Industrie- und Arbeitsamt gestattet eine weitgehende Lockerung der Einschränkungen im Elektrizitätsverbrauch.
13.03.1942 Vom Land im Schachen werden von den Militärbehörden der Gemeinde Aarau weitere 370 Aren für Pflanzland zur Verfügung gestellt. Auch auf dem zukünftigen Sportplatz soll noch Pflanzland verfügbar werden.
08.04.1942 Die in diesem Jahr gesammelten Maikäfer sollen laut Verfügung des eidg. Volkswirtschaftsdepartements in Trochnungsanstalten abgeliefert und dort zu Maikäfermehl für Fütterungszwecke verarbeitet werden.
24.04.1942 Ankunft von 100 Kindern aus dem unbesetzten Frankreich, denen man das Elend ansieht.
03.07.1942 In Aarau ist in 41 Pflanzungen der Kartoffelkäfer festgestellt worden.
17.07.1942 Eröffnung der Wanderausstellung "Mehr anbauen oder hungern?" im Saalbau, die bis zum 17. Juli dauert.
22.07.1942 Filmvortrag in der Ausstellung im Saalbau von Ing. agr. Rudolf von Rütte über die Notwendigkeit der Schädlingsbekämpfung.
24.07.1942 Öffentliche Gartenbegehung mit fachmännischer Instruktion über Herbstpflanzungen, Schädlingsbekämpfung und Gewinnung eigennen Saatgutes.
13.08.1942 Fliegeralarm in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Flugzeuge unbekannter Nationalität überflogen vom Bodensee herkommend in nordsüdlicher Richtung in grosser Höhe die Schweiz. Später kamen offenbar die gleichen Flugzeuge wieder zurück und verliessen die Schweiz in der Gegend von Rheinfelden.
14.08.1942 Beim kantonalen Brennstoffamt werden vom Gemeinderat für die Gemeinde Aarau, die zu den Mangelgemeinden gehört, zur Deckung eines zusätzlichen Brennholzbedarfes für den Winter 1942/43 600 Ster Hartholz und 250 Ster Nadelholz angemeldet.
11.09.1942 Nach Verfügung der kantonalen Zentralstelle für Ackerbau wird die von der Gemeinde Aarau zu bebauende Ackerbaufläche von 101,9 ha in diesem Jahr auf 104,9 ha für 1943 erhöht.
18.09.1942 Das Sammeln von Wildfrüchten, wie Buchnüsschen, Eicheln und Rosskastanien ist von den zuständigen eidg. und kantonalen Behörden obligatorisch erklärt worden.
Quelle: Aarauer Neujahrsblätter 1943 mit der Chronik 1941/42
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